Christrosen sind mit die beliebtesten Blühpflanzen im Winter. Und das nicht ohne Grund, denn Sie sind nicht nur wunderschön, sondern blühen auch sehr lange. Die einzig wahre Christrose ist die Helleborus niger und hebt sich somit von anderen Helleborus wie den Lenzrosen oder der Schneerose ab.
Die Christrose oder auch Schneerose bzw. Nieswurz ist zu aller erst durch ihre Blütezeit und die weiße Blüte klar zu erkennen. Andere Helleborus wie die Lenzrosen blühen nicht zur Weihnachtszeit. Die Christrose an sich ist eine mehrjährige, wintergrüne Blühpflanze und gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Mit einer Wuchshöhe von maximal ca. 30 cm gehört sie zu den eher kleineren Stauden. Sie kann aber durchaus 25 Jahre alt werden. Hierzu sollte sie aber verständlicherweise nahezu ideale Voraussetzungen vorfinden. Die Blüten von Christrosen erreichen einen Durchmesser von bis zu 10 cm und stehen meist solitär am Stängel. Die wunderbar weiße Blüte besteht aus fünf mehr oder weniger eiförmigen Kelchblättern und wechselt farblich beim Verblühen in ein blasses Rosa. Die stärkste Blütezeit der Christrose ist von Dezember bis März - sie hängt aber auch maßgeblich vom Standort ab. Bei uns bekommen Sie Pflanzen, die bereits im November beginnen zu blühen. Dann stehen diese für Sie in der Weihnachtszeit in voller Blüte.
Einen wunderschönen Kontrast bilden Christrosen mit dem Farbunterschied der Blätter und der Blüten. So setzen sich die hellweißen Blüten sehr von dem Dunkelgrün der Blätter ab und setzen damit einen traumhaften Akzent. Dieser lässt die Pflanze im Ganzen erstrahlen. Wer Christrosen gerne in der freien Natur bewundern möchte, der hat zumindest in Deutschland nur wenig Möglichkeiten. Denn Christrosen (Helleborus niger) findet man eigentlich nur in Bayern. Vor allem buschige Hügelhänge, eher lichte Buchen- und Buchenmischwälder sowie Fichten und Eichenwälder werden von Christrosen bevorzugt.
Die wunderschöne Staude (Nieswurz) wächst idealerweise in einer nährstoffreichen und humusreichen Erde. Wichtig für eine gesunde Pflanze ist außerdem, dass der Boden nicht zu nass aber auch nicht zu trocken ist. Dies sollte man vor allem bei einer Pflanzung im Topf öfter prüfen. Sollte die Erde sehr mager und sandig sein, bietet es sich an ihn im Winter aufzubessern. Idealerweise bietet sich dafür Kompost, eine gute Schicht Mulch oder auch organischer Dünger an. Sie müssen eine Christrose nicht umpflanzen, damit sie sich gut und weiter entwickelt. Wenn Sie einen richtigen Platz für sie gefunden haben, dann wird sie sich von Jahr zu Jahr entwickeln und Ihnen Freude schenken.
Der richtige Platz für Christrosen ist übrigens im Halbschatten. Darum sollten Sie Christrosen nicht unter einem Nadelbaum oder anderen immergrünen Pflanzen platzieren. Diese würden zu viel Schatten spenden und so dafür sorgen, dass sich die Blüten nicht gut entwickeln und die Staude generell nicht ordentlich gedeiht. Auch ein kompletter Schattenplatz am Haus ist nicht ideal. Dies könnte vor allem wichtig sein, wenn Sie die Pflanze auf einem schattigen Balkon in einen Topf pflanzen wollen. Dies kann dann entsprechend schwierig werden. Idealerweise können Sie die Christrose oder Schneerose, wie sie ja auch genannt wird, unter einem Baum pflanzen, der Laub abwirft. Dann ist die Pflanze im Sommer keinen direkten und zu starken Sonnenstrahlen ausgesetzt und wird vom Herbst bis zum Frühjahr von einer Schicht aus Laub geschützt. Achten Sie aber darauf, dass der Halbschattenplatz nicht zu sonnig ist. Denn dann brauchen Christrosen natürlich auch mehr Wasser. Sie neigen jedoch dazu, bei zu viel gießen schnell eine Wurzelfäulnis zu bilden. Sie können die Stauden aber vor diesem Problem schützen, in dem Sie eine natürliche Dränageschicht unter die Schneerose setzen. Pflanzen Sie die Stauden in einem Topf auf dem Balkon, dann sollten die Töpfe entsprechend das überschüssige Wasser abfließen lassen. So kann keine Staunässe entstehen.
Der ideale Zeitpunkt um Christrosen zu pflanzen ist der Oktober. Zu dieser Zeit hat die Staude zwar noch keine Blüten und auch die Blätter sehen noch nicht so kraftvoll aus, aber dann hat sie Zeit sich zu entwickeln. Falls Sie die Christrose in einen Topf pflanzen wollen, dann nutzen Sie bitte ein wenig Kübelpflanzerde und mischen diese mit etwas lehmiger Erde aus Ihrem Garten. Achten Sie auch darauf, dass Sie eine Drainageschicht unter die Pflanze setzen. Zumindest, falls der Topf nicht die passende Möglichkeit bietet, dass das Wasser ablaufen kann. Bereits im Frühjahr gegen Februar oder März kann die Christrose das erste Mal gedüngt werden. Der ideale Zeitpunkt ist daran zu erkennen, dass die Blätter bereits angefangen haben zu treiben. Die zweite Düngung erfolgt dann im Hochsommer. Wie bereits erwähnt, sollten Sie herabgefallenes Laub ruhig auf den Christrosen liegen lassen. Es bietet ein wenig Schutz im Winter und dient zudem als natürliche Mulchschicht.
Damit die wunderschönen Blüten der Christrose sich ideal präsentieren können, sollten Sie im November oder im Dezember das alte Laub der Pflanze entfernen. So kann jede Blüte für sich wunderbar glänzen. Und auch die neuen Blätter der Staude haben genügend Platz um sich gut zu entwickeln. Außerdem entwickeln die alten Blätter oftmals die Schwarzfleckenkrankheit und werden daraufhin sehr unansehnlich.
Bitte achten Sie beim Schneiden einer Christrose darauf, dass sie giftig ist. Da die Christrose eine Vertreterin der Nieswurze ist, gilt sie als stark giftig. So können bereits kleine Mengen der Pflanzen beim Menschen wie auch bei Tieren zu echten Vergiftungserscheinungen führen. Das Gift zieht sich durch die ganze Pflanze. Deshalb sollten Sie beim Schneiden sehr vorsichtig sein und idealerweise Handschuhe tragen. Sollten Sie allergisch auf das Pflanzengift reagieren, dann reicht hier schon ein leichter Hautkontakt. Dieser kann direkt zu Hautekzemen oder auch einem Kratzen im Hals führen. Statistisch gesehen sind Vergiftungen durch Christrosen (Helleborus niger) äußerst selten aber man sollte lieber Vorsicht walten lassen. Achten Sie dementsprechend darauf, dass Ihre Tiere und Kinder nicht in der Nähe von Christrosen spielen. Sollten Sie dennoch einen Verdacht haben, dass jemand versehentlich ein Stück der Pflanze eingenommen haben könnte, kontaktieren Sie bitte einen Arzt.
Meistens zeigt sich eine Vergiftung durch eine Christrose durch folgende Symptome:
Christrosen und auch alle anderen Sorten von Helleborus leiden oftmals unter der Schwarzfleckenkrankheit. Ist die Christrose befallen, dann bilden sich auf den Blättern graubräunliche Flecken. Es können sogar größere Blattflächen komplett absterben. Bei einem Befall sollten Sie direkt befallenes Pflanzenmaterial entfernen. Werfen Sie es aber nicht auf den Kompost. Denn hier kann sich die Krankheit weiter ausbreiten. Nutzen Sie also zur Entsorgung bitte den Biomüll. Um der Krankheit vorzubeugen können Sie auch das gesamte Laub abschneiden, bevor sich die Blüten der Christrosen bilden. Achten Sie dabei aber darauf, dass die neuen Triebe nicht länger als fünf Zentimeter sind.
Eine Krankheit die auch hin und wieder auftritt ist der schwarze Mehltau. Hierbei verfärben sich die Blätter der Stauden und fangen an zu verwelken. Stark in Mitleidenschaft gezogenes Pflanzenmaterial sollte beim pflegen der Pflanze abgesammelt und auch möglichst direkt im Biomüll entfernt werden. Bei moderatem Auftreten kann auch ein Herausschneiden der befallenen Pflanzenpartien ausreichen. Eher selten aber auch bei alle Sorten von Helleborus hin und wieder anzutreffen sind Blattläuse. Eigentlich richten die kleinen Insekten keinen wirklichen Schaden an. Sie befinden sich meist auf der Blattunterseite oder in älteren Blüten. Möchten Sie aber, dass die Kleinen Schädlinge gar nicht erst aufkommen, dann sollten Sie Ende April alle abgeblühten Stängel bodentief abschneiden. Der Vollständigkeit halber seien sie hier noch erwähnt... Schnecken sind ganz selten mal ein kleines Problem. Jedoch knabbern diese meist lieber andere Pflanzen im Garten an als Christrosen.